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Salomon Kleiner und Johann August Corvinus
Kirche und Closter St. Agnes bey der Himmels=Pforten · Kupferstich · In: Johann Andreas Pfeffel d. Ä.: Wahrhaffte und genaue Abbildung aller Kirchen und Klöster, welche sich sowohl in der keyserlichen Residenzstadt als auch in denen umliegenden Vorstädten befinden · Augsburg 1724–1737 · 1. Buch, fol. 16 · Wien Museum, Inv.-Nr. 105245.
Salomon Kleiner (1703, Augsburg–1761, Wien) kam 1721 im Auftag des Augsburger Verlegers Andreas Pfeffel (1674, Bischoffingen–1750, Augsburg) nach Wien, um hier Palais, Kirchen und Plätze für eine große Folge Wiener Veduten aufzunehmen. 1724–1737 erschien das Album Wahrhaffte und genaue Abbildung aller Kirchen und Klöster […] in vier Bänden mit 132 Kupferstichansichten sowie einem Nachtrag mit 33 Kupferstichansichten der Lustgärten und Prospecten, so ausser der Residenz-Stadt Wien zu finden. Mehrere Stecher, darunter etwa Johann August Corvinus, Georg Daniel Heumann oder Hieronymus Sperling, führten die Zeichnungen Kleiners aus.
Das barocke Wien hat in der Radiernadel von Salomon Kleiner eine mondäne Ausformung erhalten. Der Gesamteindruck den Kleiners Mappenwerk von Wien hinterlässt, ist der eines grau-schwarzen Tuchs, das innen mit dem glühendsten, farbigsten Seidenfutter ausgeschlagen ist.
Neben dem Kloster St. Agnes zeigt der Stich das »neu erbaute Amt=Hauß der Malefiz Personen« in der Rauhensteingasse. Im Spätmittelalter erhielt der Henker an diesem Platz sein Quartier zugewiesen. Das als »Schergenhaus« bezeichnete Gebäude diente auch als Gefängnis und Folterkammer.