Zum Vergrößern Mauszeiger über das Bild bewegen oder in einen Bildbereich tippen
Toten-Gebührenbuch (Bahrleihbuch) vom 29.7.1741 · Archiv der Domkirche St. Stephan zu Wien · Tomo 23, fol. 177v–178r.
Das Toten-Gebührenbuch verzeichnet sämtliche Kosten des Vivaldischen Conducts. Aus der Vielfalt der Positionen und dem Betrag von 19 Gulden und 45 Kreuzern lässt sich schließen, dass Vivaldi der »Dritten Class« des »Burger=Standes« zugerechnet wurde und mit einem für diese »Class« üblichen Begräbnis beigesetzt wurde. Unter diese »Class« wurden gerechnet: die »sowohl ansäßig=als auch unansäßige Stadt=Bedienten als Gericht=Schreibere, Servi Curiae, und dergleichen, dann Künstlere, Handwerks=Meistere, und sonst weniger bemittelte Burgers=Leute oder Ansassen«.
Der Eintrag zu Vivaldi lautet folgendermaßen: »den 28. Julii / Conduct / Der wohl Ehrwürdige / Herr Antoni Vivaldi, / welt[licher] Priester, ist in / Satleri[schen] Haus beym Kar- / ner Thor an In[n]er[lichen] Brand / bschaut worden, alt 60 / Jahr, in Spitaller Gotts / acker. / Kleingleüth ... 2,36 / Herrn Curaten ... 3,- / Bahrtuch ... 2,15 / Pfarrbild ... -,30 / Grabstell ... 2,- / Bahrleicher und Mesner ... 1,15 / Kirchendiener ... -,30 / 6 Trager mit mantl ... 4,30 / 6 Windlichter ... 2,- / 6 Kuttenbuben ... -,54 / Bahr ... -,15 / Pelican / S[umma] 19,45« [19 Gulden 45 Kreuzer = rund 600 Euro].
Vivaldis vornehmliche Tätigkeit als Komponist fand in keinem der vier zu seinem Tod vorliegenden Dokumente Niederschlag. Der Tote wurde lediglich als weltlicher Priester verzeichnet, sowohl in den Aufzeichnungen von St. Stephan, als auch dem Protokoll der Totenbeschau sowie der Lista deren verstorbenen zu Wien, welche dem Wiener Diarium beigefügt war.